Es gibt viele Wege und Bräuche, wie man das neue Jahr einläuten kann. Am bekanntesten sind wohl die Neujahrsvorsätze oder das Bleigießen. Es gibt jedoch auch eine Tradition, die nicht für jede: n etwas ist, vor allem nicht für Warmduscher: das Neujahrsschwimmen.
Das Neujahrsschwimmen ist vor allem in den Niederlanden eine große Tradition. In Scheveningen bei Den Haag findet es bereits seit 1965 statt, damals noch mit sieben mutigen Schwimmer: innen. Mittlerweile lockt es jedes Jahr mehrere tausend Menschen ins kalte Wasser. Insgesamt finden in den Niederlanden pro Jahr über 200 Neujahrsschwimmen in verschiedenen Orten statt und das bei einer Wassertemperatur von rund fünf Grad. Dieses Jahr wagten sich rund 10.000 Teilnehmende, nach gemeinsamen Aufwärmen ins Wasser. Anschließend bekamen die Mutigen einen heißen Kakao und eine Schüssel Erbsensuppe.
Doch auch in anderen Ländern hat sich das Schwimmen als Tradition zum Neujahrstag etabliert. So traut man sich beispielsweise auch in Frankreich, Portugal, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Australien ins Wasser. Letzteres gleicht bei einer Außentemperatur von durchschnittlich 25 Grad jedoch eher einer angenehmen Abkühlung, doch hier gibt es andere Probleme als die Kälte. Am Bondi-Beach in Sydney mussten mehrere tausend Neujahrsschwimmer: innen dieses Jahr das Wasser vorzeitig verlassen, da von einem Patrouillen-Boot ein großer Hai gesichtet wurde.
Auch in Deutschland und Österreich ist das Schwimmen am ersten Jänner mittlerweile zur Tradition geworden. In Münster startete es zum Beispiel im Jahr 2012 mit elf Teilnehmenden. Dieses Jahr sprangen rund 300 Mutige ins kühle Nass des Dortmund-Ems-Kanals. In Velden in Kärnten fand das Neujahrsschwimmen dieses Jahr bereits zum 14. Mal statt. Hier waren es jedoch nur gute 60 Wagemutige, die bei neun Grad Außen- und sechs Grad Wassertemperatur ein paar Tempi im Wörthersee machten. Diese 60 Leute hatten es jedoch umso lustiger, denn einige kamen verkleidet oder mit lustigen Hüten und wurden von einigen Hundert Besucher: innen am Ufer angefeuert.
Titelfoto: denhaag.com
