Um alte Traditionen und Gebräuche zu bewahren, gibt es das immaterielle Kulturerbe der deutschen UNESCO-Kommission. Nun wurde auch das Sail Training, zu deutsch Seemannschaft, in dieses Register aufgenommen.
Sail Training auf Traditionsseglern ist eine aktive Form des Segelns, bei der junge Menschen Teil der Besatzung sind. Sie lernen Segeln, Navigation und Schiffserhaltung von ehrenamtlichen Matrosinnen und Kapitäninnen. Das traditionelle Segeln auf Großseglern fördert Kameradschaft, Toleranz und Einsatzbereitschaft. Zudem lehrt es Teamwork, Selbstdisziplin und soziales Verhalten. Die Trainees werden befähigt, Verantwortung für sich selbst, andere und das Schiff zu übernehmen. Dabei sind keine Segelerfahrungen notwendig, da alles Wissen an Bord vermittelt wird. Ökologische Aspekte der Seefahrt sind ebenfalls Teil der Ausbildung, wie Müllvermeidung und Umweltschutz. Meeres- und Artenschutz sind im Rahmen einer Ausbildung am Meer sowieso nicht mehr wegzudenken.
Ursprünge des Sail Training
In den 1950er Jahren wurde das Konzept von einer Gruppe von Segel-Enthusiasten aus der britischen Schifffahrtsszene in Europa weitergeführt. Sie gründeten Sail Training Organisationen, die Jugendliche auf Segelschiffen ausbildeten und in internationalen Wettbewerben antreten ließen. Die Regatten entwickelten sich zu Publikumserfolgen. Seitdem hat sich Sail Training zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, die inzwischen von zahlreichen Verbänden organisiert wird.
Gütezeichen UNESCO Weltkulturerbe
In das Register des immateriellen Kulturerbes der UNESCO werden Traditionen, Praktiken und Wissen aufgenommen, die von Gemeinschaften oder Einzelpersonen praktiziert, bewahrt und weitergegeben werden. Diese Bräuche können eine symbolische Bedeutung haben und repräsentativ für eine Kultur sein. Organisationen bzw. Gruppen in dieser Liste können nun mit diesem Label werben.
Weiterführende Links:
Deutsche UNESCO-Kommission
Sail Training International
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