Neben den Gastgebern aus Portugal kämpfen bei den 470er-Herren die Top-Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz um den letzten Europäischen Startplatz für die Olympischen Spiele.
In den kommenden Tagen sind die seglerischen Scheinwerfer auf Vilamoura gerichtet. Dort geht – mit einem Jahr Verspätung – die letzte Olympiaqualifikation in der 470er-Klasse über die Bühne. Ein von der COVID-Pandemie zerrütteter Wettkampfkalender führt die weltweite Segelelite in der Jollenklasse in die südlichsten Gefilde Europas. Da sowohl Deutschland als auch die Schweiz den Olympia Startplatz bei den Damen bereits in der Tasche haben und Österreich kein Team ins Rennen schickt, wird der Fokus in der kommenden Woche auf den Herrenbewerb gelegt. Dort zählen die Teams der D-A-CH-Region mit den Portugiesen sowie den in der Vorbereitung stark aufzeigenden Ungarn zu den Hauptkonkurrenten um den letzten verbleibenden Platz für Tokyo 2020.
Die Deutschen Spitzenteams haben Österreich zwar nicht unbedingt als erste Herausforderer auf dem Radar, Bargehr/Mähr und Kampelmühler/Czajka wollen dennoch ein ernstes Wörtchen um das Nationenticket mitreden.
Das Feld wird kleiner als üblich bei Weltmeisterschaften, dafür umso „feiner“. 52 gemeldete Herren-Teams stehen beim ersten ganz großen olympischen Segelevent seit Pandemiebeginn am Start, einige Übersee-Mannschaften fehlen Corona-bedingt. Die Spitzensport-Bubble und die Rahmenbedingungen in den meisten europäischen Ländern lassen Sport nur im Profibereich zu. Die beiden deutschen Spitzenteams, also Winkel/Cipra und Diesch/Autenrieth blicken auf eine gute Vorbereitung zurück. Mit den Top-Teams aus Spanien und Schweden – Zweite und Dritte der WM 2019 – wurde ebenso trainiert wie mit den Schweizern, die sie neben den Portugiesen zu den gefährlichsten Gegnern im Kampf um den olympischen Nationenstartplatz zählen. AUs rot-weiß-roter Sicht wollen natürlich David Bargehr und Lukas Mähr da noch ein entscheidendes Wörtchen mitreden. „Unsere Gegner sind sehr stark, darauf waren und sind wir auch eingestellt. Wir kämpfen gegen starke Boote um das Ticket“, ordnet Vorschoter Mähr die gewonnen Erkenntnisse ein. Er weiß aber auch: „Wir fahren ganz vorne mit, wenn wir unsere Leistung bringen und müssen nicht überhöhtes Risiko gehen, um dabei zu sein. Das gibt uns Selbstvertrauen.“
Ab Montag geht es los, am Samstag geht die WM ins Finale, fällt dann die Entscheidung über den 19. Starter.
Fotos: DSV, , Dominik Matesa/Candidate Sailing, DSV/Wecamz
Während bei den Herren noch um den Startplatz gesegelt wird, gibt es bei den Deutschen Damen eine ähnlich harte, wenngleich interne Qualifikation. Vier Teams im – absagebedingten – einzigen Quali-Events. Frederike Loewe und Anna Markfort holten bei der letzten WM das Ticket für Deutschland und siegten zuletzt beim Weltcup in Miami. Das war 2019.