O-Jolle, Finn und Drachen. Ein Regattawochenende geprägt von stilvoller Sportlichkeit.
Es waren – wie schon zu Pfingsten – zwei der größten heimischen Yachtclubs, die das Regattageschehen in Österreich auch an diesem langen Feiertagswochenende prägten: Der Litzlwurmpreis im Union Yacht Club Attersee lockte mit 13 Drachen knapp 40 Segler an seine Ufer. Im Union Yacht Club Neusiedler See segelten neben 30 Finn und 23 O-Jollen auch noch 14 Nachwuchshoffnungen in der Zoom 8 Klasse um den nationalen Titel.
Im Finn war es der Wolfgangseer Michael Luschan, der zwar ohne Wettfahrtsieg, aber dafür mit vier zweiten Plätzen und einem fünften letztendlich einen Punkt weniger am Ergebniskonto verbuchte, als Gerhard Weinreich. Der für den UYCNf startende Wiener gewann die erste und die letzte Wettfahrt, nimmt dafür Silber mit nach Hause. Drei Wettfahrtsiege, ein DNS zum Abschluss und die Bronzemedaille gehen an Michael Gubi und damit den Mondsee. Insgesamt trennten die Stockerlplätze nur zwei Punkte nach sechs Durchgängen mit einem Streicher.
Ähnlich knapp ging es auch in der in den 30er-Jahren konstruierten „Olympia-Jolle“ zu. Lokalmatador, Evergreen und vielfacher Österreichischer Meister in der einen und auch der anderen Segelklasse, also Martin Lehner, nutzte den Heimvorteil vor fünf ausländischen Gästen aus Deutschland und den Niederlanden. Gold für Lehner und den Veranstalterclub. Auf dem siebenten Platz sicherte sich mit Hans Spitzauer einer der erfolgreichsten heimischen Segler überhaupt den Vizestaatsmeistertitel. Auf Platz dreizehn findet sich mit Thomas Ludwig vom Yachtclub Zell der Bronzemedaillengewinner.
Im Nachwuchsbewerb der Zoom 8 Klasse ging Gold ebenfalls an den Veranstalterclub, Wendelin Koch siegt ebenfalls mit nur einem Punkt Vorsprung auf Felix Poropatich (WSA-Neusiedl) und – mit Respektabstand – Fanny Katharina Morawec (ebenfalls UYCNs).
Auf Sonne folgt Wind
Friedlich gab sich die Drachenflotte am Samstag, dem ersten Tag der Veranstaltung. Flaute verhinderte Wettfahrten, dafür zeigte sich der Attersee von seiner sonnigen Seite. Am Sonntag schien war zwar die Sonne weg, doch dafür kam der Südwind. Vier Wettfahrten am Stück wurden absolviert. Klarer Sieger wurde die Mannschaft Albert Sturm / Jacob Pichorner / Harald Pessl, die alle vier Renne für sich entscheiden konnten. Albert Sturm zählt am Drachen zu den echten Legenden. Der fast 80-Jährige hat auf dem Drachen, dem Starboot und dem Finn Dinghy unzählige Staatsmeisterschaftstitel gewonnen. Mit dem souveränen Sieg beim Litzlwurmpreis machte er sich auch für die heuer Ende Juli stattfindende Staatsmeisterschaft wieder zu einem der Top-Favoriten auf Gold.
Titelfoto: UYCNs