Tanja Frank/Lorena Abicht und Benjamin Bildstein/David Hussl haben am Freitag gemeinsam bei den Olympischen Spielen für drei Top-10-Resultate gesorgt. Bei deutlich weniger Wind als an den Tagen zuvor errang das 49erFX-Duo die Plätze 9/7/20 und rangiert drei Rennen vor Ende der Opening-Series auf Gesamtrang 15, 22 Punkte hinter einem Platz im Medal-Race. Die 49er-Asse verbuchten die Ränge 10/5/16 und liegen an neunter Stelle des Gesamtklassements. Die Nacra-17-Flotte mit Thomas Zajac und Barbara Matz war rennfrei.
Frank/Abicht bei Leichtwind zweimal Top-10
Tanja Frank und Lorena Abicht haben am Freitag zwei Rennen in den Top-10 abgeschlossen. Bei Leichtwind-Bedingungen erreichte das Duo einen siebenten und einen neunten Platz. Im dritten Rennen des Tages klassierten sich die OeSV-Seglerinnen an 20. Stelle. „Es war heute wieder ‚tricky‘ – wie eigentlich jeden Tag bislang. Wir hatten wenig Wind und es war ganz schwierig die richtige Seite vorherzusehen. Zudem schwamm auch sehr viel Holz, Seegras und Algen“, berichtet Steuerfrau Frank. Mit dem Treibgut haderte das Duo vor allem im ersten Race: „Wir waren nicht gleich auf der richtigen Seite, lagen im Mittelfeld – aber dann haben wir schon auf der Vorwind erkannt, dass wir extrem viel an Boden verlieren, die anderen Boote sind der Reihe nach an uns vorbeigefahren. Irgendwo muss sich Seegras verheddert haben, das hat uns viele Plätze gekostet. Um die erste Wettfahrt ist es schade, da wäre einiges mehr drinnen gewesen. Zwei Top-10-Plätze sind bei diesen schwierigen Bedingungen ok.“
Die beiden weiteren Rennen waren dann deutlich besser, weil speziell die Starts gepasst haben. „Bei den Starts hatten wir heute einfach ein anderes Timing. Bei diesen Bedingungen haben wir sie auch besser im Griff als bei 16 Knoten und Welle. Wir waren am Punkt auf der Linie und sind mit Speed raus – das ganze Paket am Start hat heute perfekt gepasst“, sagt Lorena Abicht. Die beiden liegen nun in der 49erFX-Zwischenwertung nach neun von zwölf Rennen der Opening-Series auf dem 15. Platz. 22 Punkte fehlen aktuell auf eine Teilnahme im Medal-Race. Am Freitag bestreitet das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee drei weitere Rennen (ab 5.05 Uhr CET).
Bildstein/Hussl hadern erneut mit Starts
Am Freitag haben Benjamin Bildstein und David Hussl den vierten Wettkampftag in Folge in der 49er-Flotte bestritten. Die beiden 29-Jährigen fanden erstmals während der Olympia-Regatta Leichtwind-Bedingungen vor, zwischen sechs und acht Knoten wurden gemessen. Mit Rang fünf im zweiten Rennen erzielten sie ihr zweites Top-5-Einzelresultat bei diesen Titelkämpfen. Eine starke zweite Down-Wind bescherte diese Top-Platzierung. In den weiteren Rennen kamen die Athleten vom Yacht Club Bregenz über die Ränge zehn und 16 nicht hinaus. „Wir hatten heute andere Bedingungen, deutlich leichteren Wind – aber wir konnten wieder nicht die Performance zeigen, die wir uns erhofft haben. Momentan scheint es nicht zu funktionieren. Das Hauptproblem war heute erneut die Startphase: Wir kommen nicht gut genug weg. Wir sind da nicht am Punkt und das kommt uns am Ende teuer zu stehen“, erklärt Steuermann Benjamin Bildstein. Sein Vorschoter David Hussl schlägt in die gleiche Kerbe: „Unser Ziel für heute war eigentlich, aggressiver zu starten und das dann auch durchzuziehen – aber das haben wir nicht umgesetzt. Wir müssen uns eingestehen, dass wir nicht die Leistungen zeigen, die wir uns erhofft haben. Es hat die ersten vier Tage nicht funktioniert.“
Im dritten Rennen des Tages musste das Duo zudem früh eine Entlastung durchführen. „Da wollten wir am Start vielleicht zu viel. Es hat eventuell eine leichte Berührung mit dem britischen Boot gegeben. Für uns war das in der Situation schwierig zu sehen – aber die Briten haben sofort aufgeschrien. Sie sind ein emotionales Team und wir wollten das Risiko einer Disqualifikation nach Protest nicht eingehen, deswegen haben wir uns mit einem ‚Ringerl‘ entlastet. Der Start war ein mutiger Versuch, den Spieß zu drehen. Und das ist dann leider nach hinten losgegangen“, so der Vorarlberger Bildstein. Im Gesamtklassement liegen die beiden WM-Vierten von 2020 drei Rennen vor Ende der Opening-Series auf Platz neun. Ihr Vorsprung auf die elftplatzierten Japaner beträgt elf Punkte, der Rückstand auf die Medaillenränge 35 Zähler. „Wir müssen definitiv besser fahren als die neun Rennen davor. Wir haben unsere Probleme schon intensiv besprochen, werden das heute wieder tun. Es ist einfach wichtig, dass wir beim Start aggressiver sind, gut rauskommen und das durchziehen, was wir uns vornehmen“, richtet David Hussl den Blick bereits auf die drei Rennen am Samstag. Die erste Wettfahrt wird um 5.00 Uhr (CET) gestartet.
Tokyo 2020 | 49erFX | nach neun von zwölf Wettfahrten
1. Annemiek Bekkering/Annette Duetz NED 41 ((13)/8/2/1/6/1/12/5/6)
15. Tanja Frank/Lorena Abicht AUT 92 (11/13/9/11/13/(UFD)/20/7/9)
Tokyo 2020 | 49er | nach neun von zwölf Wettfahrten
1. Dylan Fletcher/Stuart Bithell GBR 34 (2/8/4/1/12/2/2/(16)/3)
9. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT 69 (10/(17)/6/4/9/9/10/5/16)
Tokyo 2020 | Nacra17 | nach sechs von zwölf Wettfahrten
1. Ruggero Tita/Caterina Banti ITA 8 (1/3/1/2/(5)/1)
9. Thomas Zajac/Barbara Matz AUT 39 (3/10/8/(14)/13/5)
Titelfoto: Sailing Energy / World Sailing