Lara Vadlau und Lukas Mähr starten gemeinsam eine Olympiakampagne für Paris 2024, wo vor Marseille in der 470er-Klasse erstmals im Mixed-Format um olympisches Edelmetall gesegelt wird. Die zweifache Welt- und Europameisterin Vadlau gibt damit nach fünfjähriger Pause ihr Comeback im Leistungssport. Ihr Vorschoter ist der ehemalige WM-Dritte Lukas Mähr, der seine 470er-Karriere fortsetzt. Das neuformierte Duo verbringt aktuell Trainingstage im kroatischen Split.
Fünf Jahre nach ihrer letzten Regatta vor Melbourne, Australien – damals mit Segelpartnerin Jolanta Ogar – gibt Lara Vadlau ihr Comeback im Segelsport. „Die Ausgangsposition war zu verlockend, die Konstellation nie besser! Mich reizt die Mixed-Disziplin, ich teile mir die Verantwortung und Aufgabe mit meinen absoluten Wunschpartner und ich habe mit Olympischen Spielen noch eine Rechnung offen – aber so weit sind wir noch nicht. Wir haben ein hartes Stück Arbeit vor uns, wissen beide wie dünn die Luft an der Weltspitze ist“, erklärt die 27-Jährige ihren Entschluss. Die Kärntnerin gehört mit je zwei Welt- und Europameistertiteln zu Österreichs erfolgreichsten Seglerinnen. 2012 und 2016 nahm sie im 470er bereits an Olympischen Spielen teil.
Der angesprochene „Wunschpartner“ – und damit ihr neuer Vorschoter – ist Lukas Mähr. Der 31-jährige Bregenzer ist vor elf Jahren in den 470er-Profizirkus eingestiegen und eroberte 2017 gemeinsam mit David Bargehr WM-Bronze. Im Frühjahr 2021 verpasste Mähr mit seinem langjährigen Segelpartner die Qualifikation für Tokio. „Ganz hatte ich den olympischen Traum nicht aufgegeben, aber er war schon etwas in die Ferne gerückt. Ich habe dem Segelsport in den vergangenen 15 Jahren alles untergeordnet, meine Familie, meine Freunde und mein Privatleben stark vernachlässigt. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wie Lara schon gesagt hat, so eine Konstellation ergibt sich nicht alle Tage. Wir kennen das Boot beide sehr gut, sind in unseren Rollen erfahren und gereift, verstehen uns und wissen, wie es funktionieren kann. Jetzt gilt es die Ärmel hochzukrempeln“, fasst der Vorschoter zusammen.
Schritt für Schritt zu voller Stärke
Gemeinsam absolvieren die beiden aktuell ihr erstes Kurz-Trainingslager im kroatischen Split, die ersten Ausfahrten machten sie bereits vor ein paar Wochen vor Neusiedl am See. „Natürlich braucht es Zeit und eine Menge Trainingsmeilen, bis der Rost abgefallen ist und die Selbstverständlichkeit und das Gefühl wieder voll da sind, aber es war von Beginn an sehr harmonisch und produktiv. Luki bringt extrem viel ein, er ist total fokussiert, weiß genau was er will. Wir haben die Chance uns in den kommenden drei Jahren als Weltklasseteam zu etablieren, wollen in Marseille um die Medaillen mitsegeln. Das ist ganz klar das Ziel, ob wir dazu in der Lage sind, muss sich erst zeigen“, berichtet Vadlau. Für die kommenden Monate haben die beiden laut Lukas Mähr schon einen ersten Fahrplan definiert: „Wir bleiben in Europa, werden in Neusiedl und an der Adriaküste trainieren. Der Regattaplan steht noch nicht ganz, ob wir in den Wintermonaten noch einen Wettkampf einstreuen, werden wir sehen. Der erste Härtetest folgt spätestens mit der Trofeo Princesa Sophia vor Palma de Mallorca im kommenden April.“
Sportdirektor Schmid erfreut über „Konstellation, die Potential hat“
OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid ist erfreut, ob der neuen 470er-Paarung: „Lara ist eine etablierte Steuerfrau, die zwar in letzter Zeit nicht gesegelt ist, aber in der Vergangenheit mehrfach gezeigt hat, was sie zu leisten im Stande ist. Und Lukas steht voll im Training, ist einer der besten 470er-Vorschoter der Welt – diese Kombination hat Potential.“ Mit den beiden Athleten habe der Segelverband in den letzten Wochen viele Gespräche geführt, war proaktiv an der Teamfindung beteilt. Commitment, Wille und Einsatz wurden abgesteckt. „Lara und Lukas haben ein klares Ziel vor Augen, einen Olympiatraum – und auch ein ‚unfinished business‘. Das schweißt zusammen“, fügt Schmid hinzu.
Alle Fotos: Candidate Sailing / Dominik Matesa