Fünfeinhalb Jahre nach ihrem letzten Regatta-Einsatz startete Lara Vadlau mit dem Vorarlberger Routinier Lukas Mähr beim Portugal Grand Prix vor Vilamoura in die gemeinsame Olympia-Kampagne für 2024. Das neuformierte 470er-Duo gewann zwei von insgesamt acht Wettfahrten und holte sich im Endklassement den dritten Platz. Das junge OeSV-Boot mit Rosa Donner und Sebastian Slivon beendete die Regatta auf dem 16. Rang.
Nach drei intensiven Trainingsblöcken vor Split und insgesamt zwei Wochen Vorbereitung verglich sich Lara Vadlau und Lukas Mähr an der portugiesischen Atlantikküste erstmals in der neuen Olympiadisziplin Mixed Two Person Dinghy mit der internationalen Konkurrenz. 29 Teams aus elf Nationen absolvierten im Rahmen des Portugal Grand Prix vor Vilamoura acht Wettfahrten, den Sieg sicherten sich die Spanier Jordi Xammar und Nora Brugman. Xammar hatte im 470er der Herren 2021 Olympia-Bronze gewonnen. Rang zwei ging an die Briten Martin Wrigley und Vorschoterin Eilidh McIntryre, die in Tokio mit ihrer damaligen Partnerin Hannah Mills zum Olympiasieg bei den 470er-Frauen gesegelt war. Neun Punkte dahinter folgten Lara Vadlau und Lukas Mähr auf Rang drei. Das Duo verbuchte zwei Siege und drei weitere Top-5-Platzierungen, musste in einer Wettfahrt aber auch eine Disqualifikation wegen Frühstarts akzeptieren.
Lara Vadlau: „Wir haben im Dezember das Projekt gestartet, sind nach gerade einmal 15 Trainingstagen in unsere erste Regatta gestartet. Natürlich spüre ich die jahrelange Segelpause, mache noch jede Menge unnötige Fehler. Speziell bei Starkwind fehlt noch die Selbstverständlichkeit und damit auch die Sicherheit, aber das war von vornherein klar. Dem ist nur mit möglichst vielen Wasserstunden und einem kontinuierlichen Aufbau beizukommen. Wir ergänzen uns bestens, wissen beide was wir wollen und freuen uns auf die Fortsetzung in Spanien.“
Lukas Mähr: „Das Ergebnis ist zweitrangig, im Vordergrund stand die eigene Leistung und Teamfähigkeit unter Regattastress. Es waren ein paar sehr starke Teams am Start, aber längst nicht alle, entsprechend ist das Ganze auch einzuordnen. Wichtig ist, dass die Chemie passt und der Fokus absolut am Punkt ist. Es wartet noch einiges an Arbeit auf uns, man darf sich da keine Wunderdinge erwarten, aber die Richtung passt und stimmt uns absolut zuversichtlich. Die Palma-Regatta Anfang April wird der erste echte Gradmesser, bis dahin gilt es im Training an den richtigen Schrauben zu drehen und die Betreuerfrage final zu klären.“
Das Material wird nun von Vilamoura nach Mallorca transportiert. Auf der Baleareninsel steht Anfang April mit der Trofeo S.A.R Princesa Sofia der erste Vergleich mit der kompletten Weltspitze auf dem Programm. Zuvor werden Vadlau/Mähr in Palma Mitte März einen weiteren Trainingsblock absolvieren.
OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid über Vadlau/Mähr: „Das Abschneiden von Vadlau/Mähr ist absolut positiv zu bewerten. Das Paket ist in sich stimmig, die beiden haben ein gutes Gefühl für das Boot und wie sie zusammenarbeiten müssen. Dennoch haben sie an den vergangenen vier Tagen auch Fehler gemacht, die aber in Anbetracht ihrer kurzen gemeinsamen Segelzeit absolut normal sind. Es gilt in den nächsten Wochen und Monaten für die Zielregatten im Herbst noch einiges zu verbessern – aber sie sind voll im Spiel, mit Potential für die Zukunft.“
Donner/Slivon landen auf Rang 16
Das zweite OeSV-Gespann vor Ort, Rosa Donner und Sebastian Slivon, gab erneut eine Talentprobe ab. Mit Ausnahme eines Streichergebnisses klassierten sich die OeSV-Talente immer zwischen den Rängen 11 und 18, in der Endabrechnung belegten sie Rang 16. „Wir sind mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, es wäre mehr möglich gewesen. Wir haben uns über die ganze Regatta mit dem Wind nicht zurechtgefunden, nehmen aber dennoch viele Erkenntnisse mit“, analysiert Steuerfrau Rosa Donner.
Matthias Schmid über Donner/Slivon: „Die beiden haben in dieser Regatta wieder sehr viel lernen können. Für Rosa ist es aktuell ob der Doppelbelastung mit Schule inklusive Maturavorbereitung eine schwierige Herausforderung. Optimieren müssen sie die Start- bzw. Nach-Start-Phase, aber in diesem gut besetzten Feld konnten sie dann schon sehr gut mitfahren.“
4th Portugal Grand Prix, Vilamoura | 16. – 19. Februar 2022
Resultat 470er – Ergebnis nach 8 Wettfahrten (1 Streicher):
1. Jordi Xammar/Nora Brugman (ESP) 21 (2/3/(16)/5/1/1/3/6)
2. Martin Wrigley/Eilidh McIntyre (GBR) 26 (3/2/3/(8)/2/6/7/3)
3. Lara Vadlau/Lukas Mähr (AUT) 35 (5/5/11/1/3/(BFD)/9/1)
16. Rosa Donner/Sebastian Slivon (AUT) 110 (16/11((24)/15/14/18/18/15)
Alle Fotos: Candidate Sailing | Dominik Matesa