Premiere vor Portugal. Coronavirus-bedingt wurde die Entscheidung um den letzten europäischen Olympia-Startplatz zweimal (Genua/Italien und Palma de Mallorca/Spanien) verschoben. Nun soll bei der WM vor Vilamoura (5.-13. März 2021) das Tokyo-Ticket endgültig vergeben werden. Für die österreichischen 470er-Boote ist das Segeln vor Vilamoura eine Premiere, waren sie doch bislang noch nicht in diesem Revier. Bei sehr kalten Temperaturen gingen Bargehr/Mähr und Kampelmühler/Czajka am 8. Jänner zum ersten Mal aufs Wasser. „Wir haben in den Trainings an unseren offenen Punkten gearbeitet. Dazu zählen Vorwind, Technik und auch Strategie. Für uns ist jeder Tag wichtig, wir richten den ganzen Fokus auf uns selbst. Je besser wir sind, desto schwieriger werden wir bei der Weltmeisterschaft zu schlagen sein“, zeigt sich Steuermann Bargehr selbstbewusst.
Nico Kampelmühler und Thomas Czajka sind die Herausforderer, jagen das Olympiaticket und mit David Bargehr und Lukas Mähr die arrivierten Nationalteamkollegen aus Vorarlberg.
Es ist für beide Teams die letzte Chance in dieser Konstellation anzutreten, 2024 bei den Olympischen Spielen wird der 470er nicht mehr für Herrenteams am Programm stehen. Das Boot bleibt, gesegelt wird allerdings Mixed.
Die Bedingungen waren bislang vorwiegend vom Leichtwind geprägt, an einzelnen Tagen herrschten aber auch stärkere Windverhältnisse vor. Der Österreichische Segel-Verband hat meteorologische Messsysteme im Einsatz, um das Revier besser kennenzulernen und gewisse Merkmale herauszufinden. „Wir haben einen guten ersten Eindruck. Es ist aber zu früh, um zu sagen, ob es uns liegt. In knapp zwei Monaten bis zur Weltmeisterschaft kann sich viel ändern. Deshalb ist es wichtig, dass bis zur WM jeden Tag am Wasser Daten gemessen werden. Wir haben sehr lange Sessions und investieren viel. Es geht schließlich um alles“, weiß Vorschoter Mähr, der bis zu den Titelkämpfen noch einige Materialtests vornehmen wird.
Im Rennen um das Olympia-Nationenticket dürfen sich auch Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka Chancen ausrechnen. „Wir sind zufrieden mit unseren Leistungen. Es ist die Bestätigung, dass wir in den letzten Monaten gut gearbeitet haben. Wir sind zuversichtlich und sicher näher an den Spitzenteams als bei der letzten Weltmeisterschaft in Japan. Wir müssen jetzt dranbleiben und die Wochen bis zu WM gut nützen. Dann wollen wir konzentriert aber auch mit der nötigen Lockerheit an die Sache herangehen“, setzt Vorschoter Czajka auf die richtige Balance.
Im Februar werden die US-amerikanischen Haupttrainingspartner Stuart McNay und David Hughes in Vilamoura eintreffen. Bis dahin haben die OeSV-Teams in kurzen Trainingsrennen einen Vergleich zur internationalen Konkurrenz. Mitte Februar steht mit dem „Vilamoura Grand Prix“ zudem eine Testregatta auf dem Programm.