Am Samstag ist die Princess Sofia Trophy vor Palma de Mallorca mit zwei Top-10-Platzierungen für den Österreichischen Segel-Verband zu Ende gegangen. Ihren ersten gemeinsamen Main-Event beendete das 470er-Duo Lara Vadlau/Lukas Mähr auf Gesamtrang sieben. In der Nacra 17-Wertung klassierte sich Laura Farese/Matthäus Zöchling an zehnter Stelle. Der OeSV-Tross übersiedelt nun nahezu vollständig ins französische Hyeres, wo ab 25. April der nächste Event auf Weltcup-Niveau stattfindet.
Für Österreichs 470er-Team Lara Vadlau/Lukas Mähr ist die Princess Sofia Regatta mit Platz sieben zu Ende gegangen. Im abschließenden Medal-Race am Samstag fuhr das seit Spätherbst neuformierte Team bei ablandigem Wind aus dem Norden von acht bis 16 Knoten auf den siebenten Rang. „Aufgrund einer Startverschiebung hatten wir die Chance, die Bedingungen einzuordnen – und haben uns einen guten Plan zurechtgelegt. Wir sind dann rechts raus und das hat sich auch super angefühlt. Wir haben es dann aber nicht geschafft, in den Rhythmus zu kommen und mussten uns nach der ersten Vorwind hinten einreihen. Wir haben uns dann nochmals vorgekämpft“, analysiert Vorschoter Lukas Mähr das erste gemeinsame Medal-Race mit Lara Vadlau.
Das Fazit des Vorarlbergers nach dem sechs Tage andauernden Wettkampf, mit insgesamt drei Top-3-Resulaten und einem Wettfahrtsieg, fällt positiv aus: „Alles in allem war es eine super positive Woche. Wir haben unsere erste große Regatta bei wirklich anspruchsvollen Bedingungen souverän in den Top-10 abgeschlossen. So kann es weitergehen – und in Hyeres legen wir noch eines drauf.“
Sportdirektor Matthias Schmid, selbst Olympia-Teilnehmer im 470er, sah eine „sehr steile Lernkurve“ der beiden Athleten, aber auch Potential: „Teams, die in den letzten fünf Jahren durchtrainiert haben, wenn auch in anderen Konstellationen, wirken natürlich eingespielter und haben vor allem in den schnellen Entscheidungen, etwa beim Umstellen auf neue Bedingungen, deutliche automatisiertere Abläufe. Aber Lara und Lukas haben jeden Tag dazugelernt. Sie sind top dabei und ich bin voller Zuversicht, dass sie in absehbarer Zeit die Chance haben werden, sich in den Top-3 zu etablieren.“
Auch Nacra 17-Duo inmitten der Weltelite
Mit dem Nacra 17-Duo Laura Farese/Matthäus Zöchling stellte der Österreichische Segel-Verband auch in einer zweiten olympischen Segel-Disziplin ein Boot im Medal-Race. Chancen auf eine Rangverbesserung gab es kaum. Mit Rang acht im abschließenden Rennen zeigten die beiden Athleten vom Union Yacht Club Neusiedlersee erneut ein gutes Rennen, auch wenn sie in der Gesamtwertung einen Rang verloren und die Princess Sofia Trophy auf Platz zehn beendeten. „Wir hatten zunächst eine Startverzögerung und dann musste der erste Start nach der ersten Up-Wind abgebrochen werden, weil der Wind von 15 auf fünf Knoten abnahm. Beim neuerlich Ab hatten wir eigentlich einen guten Start und auch einen guten Plan – dann ist dieser aber nicht ganz aufgegangen, weil die andere Seite besser war. Wir waren im hinteren Bereich des Feldes, sind dann aber noch gut gesegelt und als Achter ins Ziel gekommen. Mit Gesamtrang zehn am Ende sind wir zufrieden für den ersten Vergleich und das lässt uns auf mehr hoffen in den nächsten Events“, sagt Steuerfrau Laura Farese.
Ihre Teilnahme am Medal-Race bei der ersten internationalen Großregatta seit über zwei Jahren sieht OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid als Erfolg: „Sie haben gezeigt, dass sie einen Platz in den Top-10 haben können – und ihr Ziel für diesen Wettkampf damit erreicht. Gleichzeitig haben wir aber auch gesehen, dass die besten fünf, sechs Boote dieser Klasse die Umstellung auf das neue Ruder-System gut bis sehr gut geschafft haben. Laura und Matthäus brauchen noch Zeit und viele Trainingsstunden, um das neue Set-Up perfekt zu beherrschen.“ Bei der Paarung Lukas Haberl/Tanja Frank, die ihre erste gemeinsame Regatta segelten, sah der Sportdirektor ebenfalls Fortschritte, ihnen haben aber speziell die Starkwind-Bedingungen nicht in die Karten gespielt.
Sensationsmann Valentin Bontus
Große Zufriedenheit im Lager des Österreichischen Segel-Verbands löste das Abschneiden von Kitefoil Racer Valentin Bontus aus. Der Niederösterreicher beendete seine erste internationale Großveranstaltung im olympischen Bereich an 15. Stelle und verpasste nur um einen Platz die Teilnahme an den Finalläufen. „Der Erfolg von Valentin ist als Sensation einzustufen. Er hat einen echt guten Speed, lernt viel – und er hat noch Potential. Er steht am Anfang seiner Entwicklung, vor allem im Bereich der Segel-Thematiken wird er noch einen großen Fortschritt machen.“ Alina Kornelli, die in der Damen-Wertung auf Rang 23 fuhr, habe sich laut Schmid „unter Wert geschlagen“. Materialprobleme im Vorfeld der Regatta ließ sie nicht in die Gänge kommen. „Sie kann definitiv besser performen, als in den letzten Tagen – und das wird sie uns bereits in Hyeres beweisen, davon bin ich überzeugt.“
49er kämpfen mit neuem Material
Österreichs 49er-Duo Keanu Prettner/Jakob Flachberger haderte bei der Regatta – wie viele andere Teams auch – mit dem neuen Material. Dadurch ist den beiden Athleten vom Union Yacht Club Wolfgangsee auch ein guter Einstand in die Goldflotte verwehrt geblieben. An gleich drei Rennen konnten sie nicht teilnehmen. „Mit der Teilnahme an der Gold-Fleet haben die beiden ihr Ziel erreicht. Es war aber dann echt Schade, dass sie ob der Materialschäden keine Chance hatten, sich zu verbessern. Fast alle Teams kämpften mit diesen Problemen, die Verbindungen am Masten sind nicht stabil genug“, sagt Schmid.
OeSV-Tross übersiedelt nach Hyeres
Nach der erfolgten Standortbestimmung bei der Princess Sofia Trophy wartet auf das OeSV-Team ab 25. April schon der nächste top-besetzte Vergleich. Bei der French Olympic Week in Hyeres – einem weiteren Wettkampf auf Weltcup-Niveau – tritt der Österreichische Segel-Verband nahezu ident an. Einzig die 470er-Talente Rosa Donner/Sebastian Slivon nehmen an dieser Regatta nicht teil. Dafür wird mit Niclas Lehmann/Niklas Haberl ein zweiter rot-weiß-roter 49er an den Start gehen.
Alle Fotos: Candidate Sailing / Dominik Matesa