Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) berichtet, dass die Zunahme von Piraterie im Golf von Guinea die Zahl der Angriffe auf den Weltmeeren in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 wieder gestiegen sind. Zwischen Januar und September wurden weltweit insgesamt 99 Piratenangriffe und bewaffnete Raubüberfälle auf Schiffe verzeichnet.
Im Vergleich zu 90 Vorfällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Vorfälle im Golf von Guinea, wo die Zahl der Piratenangriffe von 14 auf 21 anstieg, obwohl das Gebiet in den letzten zwei Jahren eher rückläufige Zahlen verzeichnete.
Oliver Wieck, Generalsekretär von ICC-Germany, betonte, dass nicht nur die Entwicklungen im Golf von Guinea, sondern auch die Straße von Singapur weiterhin Anlass zur Sorge geben. In der Straße von Singapur wurden 33 Vorfälle gemeldet, im Vergleich zu 31 Vorfällen in den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Keine Segelyachten betroffen
Obwohl die gemeldete Gewalt gegen Besatzungsmitglieder laut IMB in den letzten drei Jahrzehnten zu den niedrigsten zählte, blieb die Gefahr real. Die vorläufige Bilanz für das Jahr 2023 zeigt 69 Geiselnahmen, 14 Entführungen, acht Bedrohungen, drei Verletzte und einen tätlichen Angriff. Das IMB mit seinem Piracy Reporting Centre (PRC) bleibt eine zentrale Anlaufstelle für die Meldung von Seepiraterie und bewaffneten Raubüberfällen.
Von den insgesamt 99 registrierten Vorfällen entfielen 58% auf die Strasse von Singapur, Indonesien und Peru. Am häufigsten ereigneten Attacken im Juli mit 19 Angriffen. Gemäß dem IMB Piracy Report waren in diesem Jahr keine Segelyachten von Piraterie betroffen, wobei die Mehrheit der Zwischenfälle auf Massengutfrachtern und Containerschiffen auftrat.
Links:
ICC
IMB
Piraterie Report
Ähnliche Mehrwasser Stories:
Airseas zieht Frachtschiffe mit gigantischen Kites über den Ozean
„Ich seh nur Technik, keine Schicksale!“ Interview mit dem Wrackzeichner
Photocredit:
Unsplash