Ein israelisches Start-up ist davon überzeugt, die Lösung zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes gefunden zu haben. Die Idee lieferte ein altes Schiffswrack am Grund des Schwarzen Meers.
Rund 38 Milliarden Tonnen CO2 werden pro Jahr weltweit ausgestoßen und in den kommenden Jahren soll die Zahl noch steigen. Das gibt der Weltklimarat in seinem neuesten Bericht bekannt. Um die Klimakrise einzudämmen, muss das schädliche CO2 aus der Luft entzogen und gespeichert werden, doch dies zu bewältigen ist nicht so einfach. Bäume können das CO2 zwar speichern, aber sobald das Holz verrottet oder verbrannt wird, wird das gesamte Treibhausgas auf einmal wieder freigesetzt. Auch Maschinen, die das CO2 aus der Luft filtern und im Boden speichern sind keine Ideallösung, da sie in dem benötigten Maß noch nicht umsetzbar sind.
Ram Amar und sein Start-up Rewind glauben jedoch, die Lösung für das Problem gefunden zu haben. Die Idee dazu bekamen sie von einem griechischen Handelsschiff, das vor etwa 2.400 Jahren im Schwarzen Meer versank. Bis heute liegt das Schiffswrack aus Holz dort in rund zwei Kilometern Tiefe und das relativ unversehrt. Diese Tatsache ist auch der Grundstein der Idee von Amar und seinem Team. Denn Holz speichert CO2 und solange es sich nicht zersetzt, wird das Treibhausgas auch nicht freigesetzt. So könnte CO2 langfristig am Grund des Schwarzen Meers gelagert werden. Deshalb will das Start-up Holz aus der Region im Meer versenken und somit in den nächsten zehn Jahren eine Milliarde Tonnen CO2 dort speichern.
Das Schwarze Meer eignet sich deshalb so gut, da es ein unwirtliches Gewässer ist. Das heißt, dass dort, wegen des Sauerstoffmangels am Meeresgrund, kaum Mikroorganismen existieren, die das Holz zersetzen könnten. Die Wissenschaftlerin Charlotte Levy, die auf CO2-Speichertechnologie spezialisiert ist, sieht die Idee jedoch etwas kritisch. Sie hält das Projekt zwar grundsätzlich für plausibel, räumt aber Bedenken bezüglich des Meeresökosystems ein. Schon einmal war das Schwarze Meer von einer invasiven Qualle befallen, die erhebliche Schäden anrichtete. „Jetzt, wo es sich erholt hat, müssen wir besser darauf achten, wie wir es nutzen“, warnt die Wissenschaftlerin.
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Titelfoto: AFP News Agency