Schleie ist Fisch des Jahres 2024

Die Schleie: Fisch des Jahres 2024

Der Österreichische Fischereiverband hat die Schleie (Tinca tinca) zum Fisch des Jahres 2024 ernannt, um die Aufmerksamkeit auf diese weitverbreitete Süßwasserfischart in Österreich zu lenken. Besonders betont werden sollen die Bedrohung der Art sowie die Gefährdung ihres Lebensraums, der Auengewässer.

Die Schleie war einst ein hochgeschätzter Speisefisch, doch heute ist sie auf den Fischmärkten selten geworden. Diese langsamwüchsige Fischart wird bestenfalls in extensiv bewirtschafteten Teichen als „Nebenfisch“ gezogen. In Anglerkreisen ist die Schleie bekannt, obwohl sie als schwer zu fangen gilt. Ihr wird „Vorsicht“ und „Misstrauen“ zugeschrieben, aber auch „Anmut“.

Historisch bewohnte die Schleie zahlreiche Weiher und Tümpel der Auen sowie die sonnendurchfluteten, krautigen und schilfbewachsenen Uferbereiche von Seen. In den letzten 150 Jahren sind diese Lebensräume jedoch durch Siedlungsentwicklung und flussbauliche Maßnahmen stark unter Druck geraten oder sogar verschwunden. Österreichs Auen entlang der größeren Flüsse sind auf weniger als 15 Prozent ihrer ursprünglichen Ausdehnung geschrumpft. Viele der verbleibenden Auenflächen sind anthropogen verändert oder nur eingeschränkt funktionsfähig, was sich negativ auf die natürlichen Bestände ruhiger Wasser liebender (stagnophiler) Fischarten auswirkt.

Die Schleie ist ein in Europa weitverbreiteter Süßwasserfisch. Ihre Farben variieren von dunkel oliv bis rot-golden. Sie kann eine maximale Länge von 70 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 10 Kilogramm erreichen. Aufgrund der starken Bestandsrückgänge wird die Schleie in der Roten Liste der Fische Österreichs aus dem Jahr 2007 als „gefährdet“ geführt. In der Liste der weltweit bedrohten Tierarten der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) wird sie hingegen mit „Least Concern“ (nicht gefährdet) klassifiziert.

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Österreichischer Fischereiverband

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