Von 30. September bis 2. Oktober fand das Women Windsurfing Camp am Neusiedler See in Podersdorf statt. Es war, nach dem erfolgreichen Women Windsurfing Day, bereits die zweite Women Windsurfing Veranstaltung dieses Jahr. Organisiert wurde das Camp von den österreichischen Windsurferinnen Hanna Poschinger, Jo Brunner und Flora Dann. Wir haben mit Hanna in einem Interview über das Camp und ihren neu gegründeten Verband See.la Surfclub gesprochen.
Das ist ja schon das zweite Women Windsurfing Event, das du veranstaltest. Wie kam dir die Idee und wer ist aller daran beteiligt?
Eigentlich ist es schon das dritte Women Windsurfing Event, an dem ich beteiligt sein durfte, aber das zweite in 2022. Die Windsurf Camps für Frauen organisieren wir gemeinsam mit Jo Brunner und Flora Dann. Alle drei von uns sind begeisterte Windsurferinnen und wollten andere Frauen motivieren gemeinsam aufs Wasser zu gehen, beziehungsweise sie ermutigen diesen Sport einmal auszuprobieren. So ist der See.la Surfclub entstanden.
Was genau ist der See.la Surfclub?
Windsurf Tage und Camps für Frauen. Wir wollten diesem gemeinsamen Projekt einen Namen geben. Da der Neusiedlersee unser Sehnsuchtsort ist, wir dort schon viele Tage unseres Windsurflebens verbracht haben und dort auch das erste Camp stattgefunden hat, sollte das Wort See unbedingt vorkommen. Außerdem eine weibliche Form – la. So wurde See.la geboren.
Jede von uns schreibt diesem Wort auch eine andere Bedeutung zu. Jo spannt gerne den Bogen zur englischen Form von sehen – to see. Als Frau soll man hier gesehen und bestärkt werden. Sailor ist auch das englische Wort für Seefrau/ Seemann und Segler und wird umgangssprachlich auch für Windsurfer verwendet. Also ihr seht, hier gibt es viele unterschiedliche passende Definitionen.
Dieses Women Windsurfing Camp dauerte ja, im Gegensatz zur letzten Veranstaltung, drei Tage. Wieso habt ihr die Dauer verlängert? Was ist das Besondere an einem ganzen Camp statt nur einem Tag?
Unsere ursprüngliche Idee war immer schon Camps, die mehrere Tage dauern, zu veranstalten. Begonnen haben wir im Mai mit einem Surftag für Frauen, da es zeitlich sehr kurzfristig angesetzt war. Bei einem Tag muss das Comitment auch nicht zu groß sein und wir haben so gehofft einige Frauen dazu zu motivieren, dem Windsurfen für einen Tag eine Chance zu geben. Das hat auch super funktioniert und wir hatten über 20 Anmeldungen, sowohl Anfängerinnen als auch Fortgeschrittene. Das Besondere an einem Camp, das mehrere Tage dauert, ist meiner Meinung nach die Gruppendynamik, die sich entwickelt und auch die Möglichkeit tiefer in die Materie einzutauchen.
Wie viel Zeit habt ihr im Wasser mit Windsurfen verbracht? Wie waren die Wetterverhältnisse?
Es waren drei Windsurfeinheiten á zwei Stunden eingeplant und weitere zwei Stunden, um frei zu üben. Durch die Wetterverhältnisse, es war leider trotz richtig gutem Forecast, sehr wenig Wind, haben wir das Programm dann leicht abgeändert. Mit den Fortgeschrittenen haben wir am Samstag mehrere Stunden Theorie und Simulator Training an Land absolviert. Die Anfängerinnen sind nach einer Theorieeinheit dann noch aufs Wasser gegangen. Am Sonntag hätte der Nordwestwind voll durchkommen sollen, leider ist das nicht passiert. Für die Anfängerinnen waren die Bedingungen mit zehn bis 15 Knoten allerdings ideal. Die besseren Surferinnen haben alle größere Boards genommen und wir haben dann alles, was wir am Simulator trainiert hatten auch am Wasser geübt: schnelle Wenden, Halsen, Helitacks und Duckjibes. Zum Glück waren die Temperaturen noch schwer in Ordnung und Wasser und Luft waren noch sehr angenehm, kein Problem also, wenn ein Manöver mal nicht perfekt funktioniert! 😉
Wie lief das Women Windsurfing Camp generell ab? Wie sahen zum Beispiel das Rahmenprogramm und euer Tagesablauf aus?
Begonnen haben wir am Freitag mit einem Welcome Drink im Parcels Hotel und dem Check-In. Danach gab es eine Yoga- und Meditationseinheit, in der der Fokus auf den neuen Monat (Oktober) gelegt und ein positives Mindset für das Camp Wochenende geschaffen wurde. Dann gab es ein gemeinsames Abendessen im Hotel. Samstagfrüh starteten wir mit dem unglaublichen Frühstück im Parcels gemütlich in den Tag. Danach haben wir uns bei der Surf und Segelschule am Nordstrand getroffen und mit der Theorie und dem Simulator Training begonnen. Nach der Mittagspause gab es noch eine Einheit und einen Boardrepair-Workshop mit Paul von Paulsen Surfgarage. Hier haben die Mädels gelernt, wie sie kleine Reparaturen an ihren Boards selbst machen können. Abends gab es noch ein Krafttraining/ Faszientraining mit Blackroll im Hotel, gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen. Sonntags haben wir uns nach dem Frühstück und dem Check-out wieder am Strand getroffen und haben dann einige Stunden am Wasser verbracht. Mit Natasha Schubert, die für alle wunderschönen Fotos verantwortlich war, gabs dann noch eine kleine Fotosession, bevor die Teilnehmerinnen nach und nach wieder abgereist sind.
Ihr hatte ja letztes Mal auch Unterstützung von diversen Sponsoren wie zum Beispiel all i need. Habt ihr dieses Mal wieder mit Firmen zusammengearbeitet und wenn ja, mit welchen?
In unseren Goodiebags gab es diesmal Drinks und super coole Socken von all i need, Proteinriegel und Shakes von Barebells, eine Mütze von Woodman Wear, ein T-Shirt und einen Schlüsselanhänger von Fanatic/Duotone Austria und eine Blackroll Mini und ätherische Duftöle von holy shhht!. Die Bags haben wir dieses Mal selbst bedrucken lassen. Unser erster See.la surfclub Merch!
Wie viele Teilnehmerinnen waren auf dem Women Windsrufing Camp? Waren es viele, die letztes Mal schon dabei waren oder viele neue Gesichter?
Wir hatten 15 Teilnehmerinnen, die teilweise schon beim letzten Windsurftag dabei waren. Es gab aber auch einige neue Gesichter, worüber wir uns gleichermaßen gefreut haben!
Ihr habt im Parcels Hotel übernachtet. Wie seid ihr auf diese Location gekommen und warum habt ihr genau dieses Hotel ausgesucht?
Klaus und Denise, die Gastgeber im Parcels Hotel, haben offensichtlich sehr gute Werbung auf Instagram gemacht, so bin ich zum ersten Mal auf das Hotel aufmerksam geworden. Das Parcels ist aber mittlerweile schon recht bekannt und hebt sich stark von den anderen Unterkünften in Podersdorf ab. Man wohnt hier in Tiny Houses mit jeweils eigenem Bad und eigener Veranda, eingebettet in einen wunderschönen Garten mit alten Obstbäumen, meterhohem Schilf und einem kleinen Swimmingpool. Das ganze Areal lädt zum Verweilen, Zusammensitzen und Entspannen ein. Bessere und aufmerksamere Gastgeber kann man außerdem schwer finden! Wir wussten gleich, es muss diese Unterkunft sein!
Was war für dich das Highlight des Women Windsurfing Camp?
Gemeinsam mit Jo habe ich die fortgeschrittene Gruppe betreut. Wir hatten unsere Bedenken, weil es am ersten Tag nicht genügend Wind gegeben hat, um aufs Wasser zu gehen. Also haben wir eine Theorieeinheit gestartet, Segel aufgeriggt und alle Tipps und Tricks, die wir uns über die Jahre angeeignet haben, an die Teilnehmerinnen weitergegeben. Das hat STUNDEN!!! gedauert und als wir gefragt haben, ob sie vielleicht mal eine Mittagspause machen wollen, kam ein gerades ‚nein‘ von allen Teilnehmerinnen. Sie wollten weitermachen. Mich hat das unglaublich gefreut, dass wir die Gruppe auch ohne Wassereinheit so begeistern konnten.
Wann und wo wird die nächste Veranstaltung stattfinden? Ist schon etwas in Planung?
Es wird nächstes Jahr im Frühjahr und Herbst Termine für Windsurftage und Camps geben. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Wer sich für den See.la Surfclub interessiert, kann uns eine E-Mail an office@seela-surfclub.com schreiben und kommt dann auf die Interessenten- beziehungsweise Mailingliste. So bekommt man alle News zu kommenden Veranstaltungen von uns, sobald sie fixiert sind. Weitere Informationen findet ihr außerdem auf unserem Instagram Channel @see.la.surfclub und bald auf unserer Website: www.seela-surfclub.com, die gerade in Arbeit ist.
Alle Fotos: Natasha Schubert (Instagram: @ncs.captions)