Benjamin Bildstein und David Hussl haben ihre ersten Olympischen Spiele auf dem zehnten Gesamtrang beendet. Das Duo des Österreichischen Segel-Verbands beschloss die 49er-Regatta am Dienstag mit Platz fünf im Medal-Race. Mit einem hauchdünnen Sieg im Entscheidungslauf holte die britische Paarung Dylan Fletcher/Stuart Bithell die Goldmedaille. Silber ging an das punktegleiche Neuseeland, Bronze an Deutschland.
„Für uns war es schön, heute im Medal-Race dabei gewesen zu sein. Es war ein tolles Feeling am Wasser, eine ganz besondere Spannung – vor allem wenn man sieht, wie knapp es tatsächlich zugeht“, erzählte Benjamin Bildstein im Anschluss an den Finallauf. Dort fuhr das Duo vom Yacht Club Bregenz zu einem fünften Rang, zeigte vor allem auf der Vorwind einen guten Speed. „Platz fünf in diesem Rennen ist nicht sensationell, eher solide, wie die gesamte Regatta eben. Trotzdem haben wir es heute genossen und können auch ein wenig stolz sein auf das Erreichte. Wir haben uns bei unseren ersten Olympischen Spielen in den Top-10 klassiert“, so der Steuermann weiter, der aber auch eingesteht, dass sie nicht glücklich seien. In den dreizehn Rennen der Olympia-Kampagne klassierten sich die beiden sieben Mal untern den besten zehn Booten, zwei Mal in den Top-5.
„Nach so einer langen Vorbereitung auf die Olympischen Spiele war das Segeln hier schon eine coole Sache. Dass es jetzt vorbei ist, erzeugt ein spannendes Gefühl – das muss ich erst noch einordnen. Ähnlich ist es, wenn ich an den Regatta-Verlauf denke. Es ist unglaublich schön, dass wir unser ursprüngliches Ziel zu den Spielen zu fahren und hier teilzunehmen erreicht haben und dadurch wunderbare Momente erleben durften. Auf der anderen Seite sind wir auch ein wenig enttäuscht, es ist halt ein ‚Mischmasch‘ der Gefühle“, beschrieb Vorschoter David Hussl.
Traum erfüllt
Für die beiden OeSV-Athleten hatte sich bereits mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen ein Traum erfüllt: „Grundsätzlich war es unser größtes sportliches Ziel hierherzukommen. Das haben wir geschafft. Wir waren gut vorbereitet und haben alles gegeben. Dass es am Ende nicht gereicht hat, ist enttäuschend. Aber die Möglichkeit bekommen zu haben hier teilzunehmen, macht uns stolz.“ Elf Jahre lang haben die beiden Sportler diesem Traum nahezu alles untergeordnet. „Die Teilnahme hier war unser großes Ziel und wir wollten hier bestmöglich vorbereitet antreten und mitsegeln – und das haben wir definitiv geschafft“, ergänzt David Hussl.
Dennoch nehmen die beiden Athleten sehr viel Positives aus dieser Olympia-Kampagne mit. „Eine der schönsten Erfahrungen war es zu sehen, wie wichtige es im Leben ist ein Ziel zu haben. Ein Ziel kann so viel Energie freisetzen. Und, dass man auf sich selbst schaut, Dinge tut, die richtig und stimmig für einen sind“, weiß der Vorarlberger Benjamin Bildstein. Sein Tiroler Segelpartner David Hussl nannte das „Team rund um uns“ als großen Anker. „Es war wirklich schön erleben zu dürfen, wie groß die Unterstützung von Familie, Freunden, Verband und Sponsoren war. Das hat in jeder Sekunde perfekt funktioniert und jeder hat sich für den anderen ins Zeug gelegt.“
Alle Fotos: Sailing Energy / World Sailing